Das Gnadenbild der Mutter vom Guten Rath
Brief mit Siegel:
Im Zusammenhang mit den Restaurationsarbeiten im Pfarrhaus stieß Pater Notker Hiegl OSB im Archiv auf eine Schatulle, die Pfr. i. Baur, Bärenthal, 1857, anfertigte und in der ein kostbares Pergament lag, nämlich die Ablaßbulie Papst Clemens XIII. für das Gnadenbild der Mutter vom Guten Rath in der Kirche zu Bärenthal, geweiht dem Hl. Johannes dem Täufer und dem Hl. Nikolaus (1 . 766). Die Pergamentseite ist ca. 55 cm breit. 35 cm hoch, mit verschiedenen Unterschriften versehen und mit dem Bleisiegel des Papstes Clemens MII. an einer Hanlkordcl verplombt. Den etwa 600-700 Worte langen lateinischen Text müßte Pater Notker noch wörtlich entziffern.
Die 4 cm große Bleiplombe (5 mm stark) trägt auf der Rückseite die Bildnisse des Hl. Petrus und des Hl. Paulus, wie wir sie im Bogen zwischen Chor und Schiff in unserer St. Johannes-Kirche sehen können. Der Inhalt des päpstlichen Briefes an die Pfarrgemeinde Bärenthal ist kurzgefaßt folgender:
Das Bruderschaftsbild der ''Mutter vom Guten Rath'' in der Pfarrei Bärenthal, einer (damaligen) Filialkirche der Augustiner-Chorherren zu Beuron, die nach der Regel der Lateranensischen Kongretation leben - das Bildnis ist eine Kopie nach dem Original aus Gennazano/Rom - wird durch diese Bulle durch Papst Clemens Xiii, bestätigt und mitvielen Ablässen für Lebende und Abgestorbene ausgestattet. Bedingung für den Erwerb des Ablasses ist der vorherige Kommunionemfang nach einer gültigen Beichte, das Beten in der Meinung des Hl. Vaters und das Beten der vier Grundgebete: Das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, das Gegrüßet seist du Maria und das Ehre sei dem Vater.
Seit dem 1. Januar 1992 liegt vor dem Gnadenbild wiederum ein Fürbitt- und Wallfahrtsbuch auf mit einer Weihe der Gemeinde Bärenthal an die Mutter vom Guten Rath, welche am Neujahrstag 1992 vorgelesen wurde im Hochamt und vom Bürgermeister der Gemeinde, Roland Ströbele, dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Andreas Burth und dem Pfarrer P.Notker vor versammelter Gemeinde unterschrieben wurde. Seither haben schon über 200 Bürger mit ihrer Bitte im Wallfahrtsbuch mit unterzeichnet.
Das Gnadenbild wurde 1796 aus der brennenden Kirche herausgerettet, andere Wundergeschichten werden ebenfalls berichtet, immer hochverehrt, bei der letzten Restauration durch Rudi Ragg aus der Kunstwerkstätte Willi Bucher schnitzte er den Strahlenkranz, Hans Bucher aus Fridingen faßte Rahmen, Strahlenkranz und Krone. Immer wieder singen die Gläubigen gerne das Wallfahrtslied "Gütigste Mutter vom Guten Rath...''.